Cheiner Torfmoor...


Zwischen Bergen und der Stadt Salzwedel befindet sich das Cheiner Torfmoor, eine etwa 400 ha große Fläche, die an der nördlichen Grenze von der Dumme und im Süden von der Ortschaft Cheine eingeschlossen wird.

Während der südliche Teil des Moores von großflächigen Wiesen geprägt wird, kann man im Norden mosaikartig angelegte Landschaften entdecken, die von Weidenhecken eingeschlossen werden, die sich entlang der Entwässerungsgräben angesiedelt haben.

Egal zu welcher Jahreszeit man dem Moor einen Besuch abstattet, eines ist gewiß, man wird von einer Farbenpracht begrüßt. Während der Frühling hauptsächlich mit gelben, rosa und grünen Farbtönen aufwartet, gibt es später im Jahr rote und auch violette Farbtupfer zu bestaunen.

Wenn Sie im späten Mai, kurz vor dem Sonnenuntergang, dem Cheiner Torfmoor einen Besuch abstatten, können Sie Zeuge eines spektakulären Naturhörspiels werden. In dieser Stunde scheint die Moorlandschaft besonders lebendig zu sein. Sie hören den reichen und wohltönenden Gesang der Nachtigall, wenn die unverpaarten Männchen auf Brautschau sind. Der Gesang der Nachtigall besticht durch sein umfangreiches Repertoire, welches unter den heimischen Singvögeln nahezu einzigartig ist. Die Bekassine, eine Schnepfenart, die ihren Lebensraum im strukturierten Feuchtgrünland hat, ist ein Meister im Verstecken, so dass sie am besten anhand ihrer Stimme geortet werden kann. Die Waldschnepfe, ein etwa haustaubengroßer Vogel mit einem langen geraden Schnabel und kurzen Beinen, kann mit ein wenig Glück an lauen Frühlingsabenden bei Ihrem Flug über Waldlichtungen beobachtet werden. In den Feuchtwiesen können Sie Kraniche beobachten und den Kranichrufen lauschen oder dem Konzert der Laubfrösche zuhören. Die Abendsegler, eine der größten Fledermausarten Europas, können Sie bei ihrer Jagd auf Insekten beobachten, wenn sie lautlos über Ihre Kopf umher schwirren. Andere heimische Singvogelarten, wie das Rotkehlchen oder die Singdrossel bereichern das abendliche Konzert.

Mit ein wenig Glück kann man im Spätsommer den Schwarzstorch bei der Futtersuche beobachten, wenn eine Unzahl an Moorfröschen das feuchte Gras bevölkern. Ein wenig später im Jahr können hunderte von Kranichen bei Ihren Tänzen gesichtet werden, wenn sie sich zum Rasten hier einfinden.

Das Cheiner Torfmoor zählt zudem zu einem der bedeutensten Standorte in Sachsen-Anhalt für das Breitblättrige Knabenkrauts (Dactylorhiza majalis), einer Orchideenart. Aber nicht nur die Orchideen fühlen sich hier Zuhause, sondern auch der Tagfalter und etliche Schmetterlingsarten, wie z.B. der Große Schillerfalter.

Die Entwässerungsgräben sind zudem Heimat vieler Libellenarten, unter ihnen solche Schönheiten wie der kleinen Blaupfeil, der Spitzenfleck, die gefleckte Smaragdlibelle und die Große Moosjungfer.

Von links nach rechts: Mühlenbach bei Nienbergen, Bärlauchwald, historischer Mühlenstau